Es wirkt wie eine unlösbare Aufgabe. Wo soll man nur anfangen. Aber eigentlich ist es gar nicht so schwer. Du brauchst nur Ahnung vom Thema – die hast du schon, du bist Experte – und eine echt gute Schablone, die du mit deinen Inhalten füllen kannst. Und die erhältst du hier:
Am Anfang steht die Frage, was für eine Art von Sachbuch du schreiben willst.
Diese drei Arten von von Sachbüchern gibt es:
- Aufklärungs-Bücher:
Wenn du ein komplexes Thema erklären kannst.
Das sind Sachbücher, in denen zum Beispiel politische Konflikte erklärt, gesellschaftliche Entwicklungen aufgezeigt oder umfangreiche Einblicke in bestimmte Themen gegeben werden (das heißt, ein Buch darüber, warum manche Menschen glücklicher sind als andere, gehört beispielsweise auch dazu).
- Methoden-Bücher:
Wenn du für ein bestimmtes Problem eine gute Lösung aufzeigen kannst.
Ein Beispiel wäre, wenn du Führungskräfte trainierst und ein siebenstufiges Konzept hast, wie man Führung verbessern kann.
- Thesen-Bücher:
Du hast EINEN neuen Gedanken, den du erläuterst.
Ein Beispiel wäre ein Buch darüber, warum es vorteilhaft ist, als Unternehmen klein zu bleiben (im Gegensatz zu der ganzen „Wachstumsliteratur“) oder ein Buch darüber, warum ein Sachbuch das perfekte Werkzeug ist, um Neukunden zu erreichen.
So werden sie strukturiert:
Aufklärungs-Bücher
Nutzen:
Die erste Gruppe, die Aufklärungs-Bücher, eignen sich besonders gut, um damit Printmedien anzusprechen und im Fernsehen aufzutreten, denn du kannst Redakteure ansprechen mit der magischen Formel: „Ich bin Experte für … und kann … erklären. Dazu ist gerade auch mein Buch erschienen.“
Wie man ein solches Buch aufbaut, hängt vom Thema ab. Einen politischen Konflikt würde man chronologisch beschreiben und kommentieren. Für die meisten Bücher dieser Art ist folgende Herangehensweise allerdings die komfortabelste:
Aufbau:
Überlege dir ungefähr zehn Kernthesen, die dir zu deinem Thema am wichtigsten erscheinen. Welche Aussagen sind so zentral, dass jemand, der sich mit dem Thema nicht auskennt, sie unbedingt erfahren muss? Zehn ist eine gute Größe, dient aber nur der Orientierung. Sieben Kernthesen wären genauso gut wie zwölf.
Jede dieser zehn Thesen schreibst du auf eine Karteikarte. Nutze dafür klassische Karten aus Pappe oder eine digitale Form (z. B. bei Trello). Das werden deine Kapitel.
Dann nimmst du dir eine nach der anderen vor und überlegst dir zu jeder Karte eine Beispielgeschichte, denn Menschen lesen am liebsten Geschichten. Anschließend notierst du alles Wichtige zu diesem Thema in Stichworten.
Und dann nimmst du dir nach und nach die anderen Karteikarten vor, schreibst die Beispielgeschichte dazu, erläuterst, was der Leser daraus mitnehmen soll und alles, was dir zu der Kernthese wichtig erscheint.
Zum Schluss schreibst du eine Einleitung und ein Fazit.
Diese Herangehensweise hat viele Vorteile:
- In jedem Kapitel hast du einen Mehrwert für den Leser.
- Es geht unglaublich schnell.
- Du musst nicht alles am Stück schreiben und den Überblick über ein verschachteltes Gesamtwerk behalten, sondern kannst das Projekt häppchenweise angehen. Das lässt sich besser in den beruflichen Alltag integrieren.
Methoden-Bücher
Nutzen:
Die zweite Gruppe, die Methoden-Bücher, eignen sich hervorragend zur (Kalt-)Akquise. Ein solches Buch kannst du an potenzielle Kunden verschenken. Also zum Beispiel an Entscheider in Unternehmen verschicken, um auf deine Leistung und deine besondere Herangehensweise hinzuweisen. Der Vorteil: Da man Bücher in der Regel nicht wegschmeißt, schaffen diese Kaltakquise-Bücher es meistens über den Schreibtisch der Sekretärin, die die Post vorsortiert, bis zum Entscheider. Zumindest dann, wenn sie gut gemacht sind.
Und wie baut man ein solches Buch auf?
Aufbau:
Da du ein solches Buch zu Akquise nutzen willst, ist es hier noch wichtiger als bei jedem anderen Buch, dass du dir sehr genau überlegst, wer dein Traumkunde ist. Nimm dir wirklich Zeit zu überlegen: Wer ist dein idealer Leser?
Ich weiß, das Erstellen einer Persona fühlt sich sehr abgedroschen an, aber es hilft ungemein beim Schreiben, wenn man ein Bild des Traumkunden vor Augen hat. Außerdem schreibst du dann spezifisch für eine Zielgruppe, in der du später Kunden gewinnen willst und die fühlen sich später von deinem Buch stärker angesprochen.
Im zweiten Schritt überlegst du dir, welchen Nutzen der Leser hat, wenn er deine Methode anwendet. Dieses Nutzenversprechen ist dein Nordstern beim Schreiben. Frage dich bei jedem Kapital, ob der Mehrwert, den du lieferst, erkennbar ist.
Und dann legst du dir eine Gliederung an.
Wenn du – wie im Beispiel – ein siebenstufiges Konzept hast, dann hast du deine Kapitelstruktur ja schon fertig. Schreib sie einfach runter. Überhaupt ist es einfacher, wenn du schon ein Training oder einen Vortrag zu deinem Thema hast, denn dann steht deine Struktur schon. Ein Buch ist ja nichts anderes als dein ausformuliertes Training. Und du musst keine Hemmungen haben, die Struktur auch genau so zu übernehmen. Es gibt keinen Grund, warum Vortrag, Training und Buch sich unterscheiden sollten.
Wenn du kein solches Konzept hast, dann gehe bei der Gliederung wie beim Aufklärungsbuch oben vor.
Thesen-Bücher
Nutzen:
Bei dieser Gruppe von Büchern geht es am stärksten um dein Personal Branding, aber auch darum, Kunden anzusprechen. Es sind klassische Verschenk-Bücher. Der Fokus liegt aber weniger auf Kaltakquise, sondern eher auf der Markenbildung. Es geht darum, Menschen, mit denen man auf Seminaren und Veranstaltungen in Kontakt kommt, keine Visitenkarte zu geben, sondern ein Buch zu schenken. Das schmeißt man ja bekanntlich nicht so schnell weg.
Das Buch könnte also als Freebie genutzt werden oder für Free-Plus-Shipping (=> ein Interessent kann auf der Homepage das Buch bestellen, bekommt es „geschenkt“ und zahlt nur Portokosten).
Auch Podcaster oder Youtuber kann man gut mit einem solchen Buch ansprechen, weil sich einzelne (kontroverse) Thesen gut für diese Medienformate eignen.
Grundsätzlich ist das Ziel, diese Thesen-Bücher an so viele Menschen wie möglich zu verschenken.
Aufbau:
Weil du im Grunde einem einzigen Satz ein ganzes Buch widmest, brauchst du ein gutes Konzept. Hier erhältst du eine Schablone, damit du weißt, wie du vorgehen musst.
Auch hier gibt es wieder einen Nordstern. Diesmal ist es die eine Kernthese, die du deinem Leser mitgeben willst. Und auch hier musst du dir gut überlegen, wer dieser ideale Leser ist, denn auch beim Personal Branding muss deine Ansprache spezifisch sein.
Dann kannst du mit der eigentlichen Gliederung loslegen.
- Einleitung: Was kann der Leser von deinem Buch erwarten. Schreib dir hier Stichpunkte auf. Ausformulieren würde ich die Einleitung erst zum Schluss.
- Innovation: Direkt in diesem ersten „richtigen“ Kapitel erklärst du, was dein neuer oder besonderer Ansatz ist. Warum das, was deine Mitbewerber machen, nicht funktioniert und warum dein Ansatz besser ist.
- Einblicke: Warum funktioniert deine Methode? Hier gibst du Beispiele aus deiner beruflichen Praxis oder auch aus der Forschung, wenn es da etwas gibt. Forschungsergebnisse kommen immer gut an.
- Methode: Wie sieht deine Methode im Detail aus? Hier beschreibst du deine Methode so gründlich, dass ein Leser denkt: „Wow, wenn das alles schon in dem Buch steht, das er mir geschenkt hat, was weiß er dann noch alles, wenn ich ihn bezahle?“ Keine Sorge, das kann durchaus das Gleiche sein. So gründlich liest keiner und wenn du gebucht wirst, dann ja dafür, dass du zur Tür hereinkommst und Handlungsenergie mitbringst.
- Einwände: Irgendwelche Kritikpunkte gibt es ja immer. Welche Einwände hast du schon gehört, welche fallen dir ein und wie kannst du sie entkräften?
- Call to Action: Wer das Buch bis hierhin gelesen hat, der findet dich super. Also kannst du ohne schlechtes Gewissen hier etwas pitchen. Schreib daher, wie die nächsten Schritte der Zusammenarbeit mit dir aussehen könnten.
- Finale: Male dem Leser noch mal ein großes und detailliertes Bild davon, wie schön sein Leben wäre, wenn er deine Methode anwenden würde. Und dann verabschiede ihn mit ein paar motivierenden Worten. Ein „Auch du kannst es schaffen“ liest jeder gerne.
Egal, für welchen Aufbau du dich entscheidest: dein eigenes Sachbuch zu schreiben ist viel einfacher, als du es dir vielleicht vorstellst. Du bist ja schon Experte und hast Ahnung von deinem Thema. Wenn du weißt, wie du deine Inhalte gliedern musst, kannst du dein Buch im Grunde runterschreiben.
Übrigens: die Geheimzutaten für ein fertiges Manuskript sind: Eine Idee, wie man anfangen soll, viel Kaffee und motivierende Musik.